Inmitten der Altstadt, unweit des Nürnberger Hauptmarkts am Ufer der Pegnitz gelegen, befindet sich das Areal Augustinerhof. Ehemals Standort eines Klosters des Augustinereremitenordens diente das Gelände lange Jahre einer Druckerei als Produktionsstätte. Seit den 1970er Jahren blieb das Areal des Augustinerhofs ungenutzt. Im Herzen Nürnbergs bedeutete er einen weißen Flecken. Erst nachdem die alpha Gruppe des Immobilienentwicklers Gerd Schmelzer 2007 die Fläche erwarb, nahm das Projekt Augustinerhof konkret Gestalt an.
Im Rahmen eines Wettbewerbes setzte sich bereits im Jahr 2008 der Entwurf des Berliner Büros Staab Architekten durch. Architekt Volker Staab hatte bereits mit der Arbeit am Neuen Museum Nürnberg eindrucksvoll bewiesen, Tradition und Moderne zeitgemäß verbinden und interpretieren zu können. Der endgültige Beginn der ersten Bauphase konnte im Jahr 2017 endlich in Angriff genommen werden. Im selben Jahr wurde die Nutzung eines Teils des Areals durch das Deutsche Museum vertraglich vereinbart.

Mit seinem Entwurf hat der verantwortliche Architekt Prof. Volker Staab ein Quartier gestaltet, das sich aus dem Maßstab der historischen Innenstadt heraus entwickelt. Es vervollständigt die angrenzende Blockbebauung und lässt einen lang gestreckten, leicht geschwungenen Hofraum entstehen, der sich bis zum Ufer der Pegnitz hin erstreckt. Man betritt die neue Bebauung durch ein breites Tor von Seiten des Hauptmarktes und wird über das sich öffnende Hofareal zum Haupteingang des Deutschen Museums und zur Freitreppe am Ufer der Pegnitz geleitet. Spielerisch entsteht so ein urbaner, neu erfahrbarer sozialer Raum.

Die Zweigstelle des Deutschen Museums ist eine große Bereicherung der Kulturstadt Nürnberg. Das Zukunftsmuseum präsentiert an zentraler urbaner Stelle sein innovatives und auf Forschung und Technik ausgerichtetes Programm auf einer großen Fläche von rund 5.500 Quadratmetern. Innovationen und Visionen sollen die Menschen begeistern und Zukunftsforschung, Science-Fiction und Technik näherbringen. Dabei gibt es fünf Themenschwerpunkte auf insgesamt drei Ebenen zu den Bereichen „Arbeit und Alltag“, „Körper und Geist“, „System Stadt“, „System Erde“ und „Raum und Zeit“. In wechselnden Ausstellungen präsentiert das Museum somit den Wandel und die Entwicklung der zukunftstreibenden Themen.

Mit dem Deutschen Museum ist ein weiterer Anziehungspunkt in der Altstadt geschaffen, der nicht nur Touristen einlädt, sondern auch den Schülerinnen und Schülern der Stadt als Lernort dient. Viele Mitmachstationen laden dazu ein, spielerisch Wissen erlebbar zu machen. Abgerundet wird dieses Angebot durch spezielle Workshops, Abendveranstaltungen und die Nutzung eines hauseigenen Labors. Dieses bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, unter realen Bedingungen in die Abläufe eines Labors einzutauchen und selbst zu forschen.

Der gesellschaftliche Dialog über Fragen der Zukunftsfähigkeit, Entwicklung und kultureller wie technischer Transformation hat im Herzen Nürnbergs einen neuen Mittelpunkt.

Egal ob Einheimische oder Touristen, der Augustinerhof verbindet und schafft Raum für Austausch. Dabei prägen gerade die vier gastronomischen Outlets das Areal. Ein Tagescafé „Pique Nique“ für die kurze Pause und den kleinen Hunger, bietet unter Anderem Gebäck, belegte Bagels und erstklassigen Kaffee. Das französische Flair spiegelt sich auch in dem lebhaften Restaurant-Bistro „Brasserie Nitz“, direkt an der Pegnitz wider. Dort kann man die feine französische Küche genießen und das alles in einer entspannten und lockeren Atmosphäre. In der Eismanufaktur „BonBon“ gibt es selbstgemachte Eiskreationen und Waffeln. Das verspielte Design bietet einen passenden Stilbruch, zu der sonst sehr klaren Architektur des Augustinerhofs. Abgerundet wird das Angebot durch das sterneprämierte Restaurant „Tisane“. Unter der Leitung von Sternekoch René Stein, finden Gäste dort Fine Dining in intimer Atmosphäre. Für die kulinarische Seite des Augustinerhofs konnte Gastronom und Patissier Jens Brockerhof gewonnen werden, der bereits mit dem „Tafelzier“ und der „Wirtschaft“ in Nürnberg bekannt ist.

Neben der Gastronomie ist gerade auch das Hotel ein wichtiger Begegnungsort. Mit insgesamt 120 Zimmern ist das Design und Boutique Hotel ein Ort für Netzwerken, Erleben und Ruhe finden. Das Hotel bietet das Niveau eines Vier Sterne-Hauses. In der Lobby, die das Herzstück des Hotels bildet, treffen seit Eröffnung im Jahr 2021 Einheimische auf Gäste. Das Neighborhood Konzept lädt die unterschiedlichen Gruppen dazu ein, die Lobby zu beleben und als Treffpunkt zu nutzen. Dank vielfältiger Sitzmöglichkeiten und Ecken, wurde ein neuer Begegnungsraum geschaffen, der den öffentlichen Raum in das Innere des Hotels spiegelt. Mit insgesamt acht Kategorien und einem außergewöhnlichen Sky-Finity-Pool hat sich das Hotel zu einem echten Geheimtipp in Nürnberg entwickelt. www.karlaugust.de

Gleich gegenüber des Hotels befindet sich der Flagship Store der Firma „Retterspitz“. Durch die großflächigen Glasfenster und Türen, wird auch hier der Übergang von Einzelhandel in den öffentlichen Raum fließend abgebildet. Die Nürnberger Traditionsfirma bietet in einem außergewöhnlichen Store Konzept ihre ausgewählten Produkte an.

Im Innovationslabor „Josephs“ haben Firmen die Möglichkeit, neue Produkte und Dienstleistungen direkt an der Zielgruppe zu testen und zu entwickeln. Durch das unmittelbare Einholen von Feedback, können diese somit ohne langwierige Entwicklungsschritte weiter vorangetrieben werden. Dieses Projekt unterstreicht einmal mehr, die zukunftsweisende Ausrichtung des Quartiers.